Stand Up Paddle Board – eine Alternative für das Beiboot?
Gerade Eigner von Yachten bis 40 Fuß kennen die Herausforderung…
Wie und wo verstaue ich mein Beiboot, damit einsatzbereit ist, aber auch nicht den Bordalltag stört, oder sich gar bei Starkwind selbstständig macht?
Alle Lösungen haben Vor- und Nachteile:
Beiboot hinterher schleppen:
Das Beiboot ist aus dem Weg und stört kaum beim Segeln, außerdem dient es als eine Art Rettungsboje. Würde jemand über Bord fallen und schnell reagieren, könnte man sich dort gut festhalten. Allerdings wird das Beiboot bei starkem Wind und Seegang hinter der Yacht unkontrollierbar. Viele Beiboote gingen dabei schon verloren.
Auf dem Vordeck verstauen:
Schränkt die Nutzung der Vorschiffskabine ein, indem es dort dunkel ist und das Lüften erschwert wird. Außerdem vertörnt sich gerne eine der Genuaschoten beim Wenden oder Halsen, wenn dort ein Beiboot gelagert wird.
Wegpacken:
Durch meist geringe Packmaße sind Beiboote gut staubar. Allerdings muß man jedes mal, wenn das Beiboot gebraucht wird, zur Fußpumpe ( oder elektrischen Pumpe ) greifen. Erfahrungsgemäß geht das recht schnell. Eher ist das Zusammenpacken schwierig. Möchte an doch, daß das Beiboot sauber, trocken und vor allem salzfrei wieder aufgeräumt wird. Das heißt: säubern, trocknen und erst dann zusammenlegen. Das kostet Zeit und Mühe… Dazu kommt noch, daß kleine Beiboote meist schwer zu rudern sind, weil sie nicht besonders gut geradeaus fahren. Bei schwerer Beladung, Wind oder Wellen kann das zum Problem werden.
Vorteil des Beibootes:
Hat man erstmal den Außenborder montiert, kann man damit auch mal weitere Strecken mit mehreren Personen zurücklegen. Im Vergleich das Mistral Nautique 11,5` Genau für diese Anforderungen hat die Firma Mistral mit ihrem aufblasbaren Stand Up Paddle Board ( SUP ) Nautique 11,5` eine Alternative geschaffen. Das SUP besitzt viele Haltegriffe und Staumöglichkeiten für Gepäck und ist aus UV-resistentem Material gefertigt. Es ist extrem kippstabil und auch für Fahrten mit zwei Personen bei Wellengang geeignet. Das SUP kommt im zusammengerollten Zustand in einem größeren Rucksack, der mit Pumpe und Paddel ca. 14kg wiegt. Durch die bequemen Schultergurte ist es auch auf längere Strecken gut zu tragen. Das Aufblasen dauert ca. 5 Minuten mit der manuellen Pumpe und ca. 3 Minuten mit der optionalen, elektrischen Pumpe. Vorteil: Aufgrund der kleineren Ausmaße kann das SUP bequem von einer Person an der Reling der Yacht befestigt werden und stört dort im Segelbetrieb kaum.
Fazit:
Das Nautique 11,5´zeigt, warum Mistral seit langer Zeit zu den Marktführern bei aufblasbaren SUP´s gehört.
Es ist leicht und im aufgepumpten Zustand extrem steif und damit sehr kippstabil. Das Fahren ist sehr einfach erlernbar und es macht großen Spaß. Länger als 10 Minuten hat keiner, der bei dem Test anwesenden Zuschauer gebraucht um das Board bei leichtem Wellengang kontrolliert zu bewegen. Der Geradeauslauf und Kraftaufwand in Relation zur Geschwindigkeit sind gut. Wie von Mistral gewohnt, ist die Verarbeitung sehr gut. Das Board macht einen extrem robusten Eindruck. Einziger Minuspunkt: Mit dem Preis von ca. 1.200€ für das Board und ca. € 150.- für ein gutes Paddel ist man deutlich über dem Preis für ein 4 Personen Schlauchboot, allerdings ohne Motor. Trotzdem ist es für Eigner kleinerer Yachten eine echte und einfache Alternative. Eine Menge Spaß für alle bringt es außerdem.
Herzlichst Ihr, Euer,
Frank Siebenhofer
RYA Yachtmaster